Die Levada-Wanderungen auf Madeira versprechen wahre Schätze, die sich entlang des Weges oder am Ende jeder Tour offenbaren. Die Route Lagoa do Vento ist eine solche Wanderung: Sie führt zu einem beeindruckenden Flussbecken am Fuß eines 80 Meter hohen Wasserfalls.
Wasserfälle finden wir besonders faszinierent. Die Kraft und Höhe von Wasserfällen lassen uns die Größe der Natur spüren. Auf einer Wanderung sind sie oft eine herrliche Erfrischung. Es gibt noch andere Wanderwege zu Wasserfällen auf Madeira, aber der Lagoa do Vento ist irgendwie besonders. Das Tolle an dieser Levada-Wanderung ist, dass man sogar im Flussbecken schwimmen kann! An einem warmen Sommertag ist das eine willkommene Abkühlung!
Früh am Morgen starteten wir unsere Wanderung auf der Strecke Lagoa do Vento. Die Sonne ging gerade hinter den Bergen auf, und der Parkplatz war leer. Wir fangen am liebsten immer so früh wie möglich mit unseren Wandertouren an. So können wir die Ersten an einem bestimmten Ort sein, eins mit der Natur werden und die wunderschöne Landschaft ganz ohne andere Menschen um uns herum genießen. Nur die Vögel waren wach und begleiteten uns mit ihrem schönen Gesang durch den Wald. Begleitet vom Plätschern der Levada und einer sanften Brise, die durch die verschlungenen Äste der Bäume wehte, wanderten wir tief in den faszinierenden Lorbeerwald hinein
Der Weg war sehr leicht zu gehen, nur an einer Stelle gibt es ein spürbares Gefälle. Trotzdem war der Lagoa do Vento für uns ein freundlicher Wanderweg auf Madeira, auch wenn er für weniger geübte Wanderer etwas anspruchsvoll sein kann. Nicht umsonst wurde er von den Behörden als mittelschwer eingestuft. An einer Stelle fließt die Levada neben den Stufen hinunter und bildet einen beeindruckenden natürlichen Wasserfall. Natürlich mussten wir hier kurz anhalten und ein Foto machen! Kurz darauf führten uns Treppen hinunter zum Flussbecken. Wir konnten das Rauschen des Wasserfalls bereits hören, und nach ein paar Tagen Regen dachten wir uns schon, dass er richtig kräftig sein würde!
Am Flussbecken angekommen, waren wir von der Schönheit, der Kraft und der Höhe des Wasserfalls wirklich hin und weg. Er ist sicherlich einer der schönsten Wasserfälle der Insel Madeira! Natürlich muss man zur richtigen Zeit dort sein, um ihn in voller Pracht zu erleben. Im Sommer regnet es weniger, daher ist es wahrscheinlich, dass die Wasserfälle austrocknen. Doch im Herbst und Winter gibt es mehr Regentage, dann werden die Wasserfälle zu tosenden Naturschauspielen.
Für ein Bad im Naturpool war es ein bisschen zu kalt. Aber wir können uns gut vorstellen, wie fantastisch es sein muss, an heißen Sommertag Badesachen mitzunehmen und sich im Flussbecken abzukühlen. Es ist eines der wenigen natürlichen Flussbecken Madeiras, in denen man schwimmen kann! Wichtig ist, dass man gut schwimmen kann, denn es gibt keine Rettungsschwimmer vor Ort.
Während wir unser Frühstück auf den Felsen genossen und dem mächtigen Wasserfall lauschten, setzte sich ein kleiner Vogel neben uns und wollte sich einen Brotkrümel holen. Ich hätte gern mein Essen mit den Vögeln geteilt, aber ich weiß, dass es überhaupt nicht gut für die Vögel ist, sie mit Brot zu füttern.